Auflösung des Steinburger Oldieclub`s

Nach 52 Oldienächten ist jetzt Schluß, die Mitglieder beschließen Auflösung des Steinburger Oldieclub`s

Die erste Oldie-Nacht fand im Februar 1990 statt. Im Anschluss saßen einige Musiker zusammen und überlegten, ob sie so ein erfolgreiches Wochenende nicht wiederholen sollten, am besten gleich fest installieren. Bereits im Mai wurde mit damals 13 Teilnehmern der Steinburger Oldie-Club (SOC) ins Leben gerufen, schon einen Monat später auf der ersten Mitgliederversammlung die Satzung verabschiedet. Ziel sollte sein, Steinburger und regionale Bands eine Bühne zu geben und gleichzeitig die Hits der 50er, 60er und 70er Jahre weiter zu spielen.
Die Idee fand regen Zuspruch, bereits bei der zweiten Auflage war das Colosseum, der Stammsitz des SOC, an beiden Tagen ausverkauft. Im dritten Jahr zählten die beiden Zwei-Tage-Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst zirka 3000 Gäste, was auch auf einen Bericht im NDR Nordschau Magazin zurückzuführen ist. Frank Passauer hatte die Nachfolge von Werner Mayer angetreten und zog zu Beginn des „verflixten 7. Jahrs“ Bilanz. Vermehrt traten statt regionaler überregionale Bands auf, der Club hatte 110 Mitglieder und wenn auch die Gästezahlen etwas rückläufig waren, besuchten immer noch durchschnittlich 700 Besucher die Oldie-Nights.
Dann kam mit 1998 ein flaues Jahr. Drei geplante Kanal-Oldie-Romantic-Touren auf der „Germania“ fielen dem schlechten Wetter zum Opfer und brachten finanzielle Verluste. Die 18. Oldie-Nacht musste wegen eines Einbruchs im Colosseum abgesagt werden. Der Vorstand überlegte ein neues Konzept und kürzte die Wochenendveranstaltung auf den Sonnabend. Die Club-Führung wurde damals bereits auf den Besucherrückgang aufmerksam und appellierte an die 160 Mitglieder sich mehr zu beteiligen und einzubringen. 2007 übernahm Kassierer Bernd Schwutzke den SOC-Vorsitz von Thorsten Ritter. Schwutzke versuchte, Kosten einzusparen und trotzdem mit Live-Bands unterschiedlichen Genres ein ansprechendes Programm zu bieten und die Oldie-Nächte am Leben zu erhalten.

Steigende Kosten und sinkende Eintrittsgelder erschwerten ein wirtschaftliches Handeln. In den beiden vorangegangenen Mitgliederversammlungen wurde bereits über eine Vereinsauflösung nachgedacht, neue Konzepte griffen nicht. „Es waren immer tolle Veranstaltungen, mir hat die Arbeit viel Spaß gemacht, und ich habe viele nette Menschen kennengelernt“, zog Bernd Schwutzke Bilanz. Im letzten Jahr übernahm Andreas Laabs von ihm den Vorsitz und legte jetzt einen Auflösungsantrag zum Ende dieses Jahres vor. Laabs hatte sich mehr Resonanz auf die letzte Mitgliederversammlung gewünscht, aber trotz nur neun von 80 Mitgliedern war die Sitzung beschlussfähig. Der Vorsitzende berichtete in seinem Resümee von der 52. Oldie-Night im vergangenen November, die mit einem Kassenminus von gut 1600 Euro abgeschlossen wurde. „Seit 2010 haben wir bei den Veranstaltungen keinen Gewinn mehr erwirtschaftet, konnten aber durch die Mitgliedsbeiträge immer wieder ausgleichen“, rechnet Andreas Laabs vor. Sein Antrag auf Vereinsauflösung wurde einstimmig beschlossen. Kassenwart Gerd Dammann legte seine Abrechnung mit einem Kassenbestand von 3105,77 Euro vor. Nach Abwicklung der Vereinsgeschäfte soll das Restgeld gemeinnützigen Einrichtungen gespendet werden. Zu den Liquidatoren wurden der Vorsitzende Andreas Laabs und sein Stellvertreter Joachim Paulsen bestimmt. Auf Beiträge wird in 2017 verzichtet, die Homepage wird auf Anregung von Frank Passauer ein weiteres Jahr geführt, um Interessierten die Möglichkeit zur Information zu geben. Der Vorstand dankte allen Mitgliedern, die dem SOC jahrelang die Treue gehalten haben und Vereinswirt Michael Mehrens für die gastfreundliche Aufnahme und intensive Unterstützung. „Viele Bands sind gern nach Wilster gekommen und für wenig Geld aufgetreten, weil sie wussten, hier wird ihnen eine gute Technik geboten“, ging ein besonderer Dank an Jens Möller. „Wir haben mit einem Jägermeister den Club gegründet, wir beschließen ihn auch so, das war hier immer eine geile Sache“, fasste Gründungsmitglied Passauer am Sitzungsende zusammen.

(Quelle: shz.de)